Die Menstruationstassen Anleitung

Hier findest du eine komplette Anleitung rund um die Menstruationstasse. Was du vorm Kauf beachten solltest, wie du die passende Größe und den geeigneten Weichheitsgrad für dich findest, die richtige Hygiene, Reinigung und Pflege deiner Tasse, praktische Falttechniken zum Einführen, Vor- & Nachteile und wieso du mit einer Menstruationstasse dir und der Umwelt etwas Gutes tun kannst.

Menstruationstasse – wieso?

Eine Menstruationstasse – auch Menstruationskappe, Menstasse, Menstruationsbecher, Mondtasse, Mooncup oder Menstrual Cup genannt – ist eine flexibler Becher, der in den meisten Fällen aus medizinischem Silikon besteht. Die Menstruationstasse wird während der Menstruation eingeführt und fängt das Blut direkt vor Ort sicher und diskret auf. Da sie nach dem Entleeren und Reinigen wieder verwendet werden kann, bietet sie eine nachhaltige Alternative in der Monatshygiene.

Ein großes Plus ist, dass die Tasse bis zu 12 Stunden im Körper verbleiben darf und erst dann wieder entleert werden muss. Wenn die Menstruationstasse richtig sitzt, ist sie nicht zu spüren. Es gibt keine Einschränkungen im Alltag – egal ob Sport, Schwimmen oder einem langen Arbeitstag – sie macht alles problemlos mit!

Menstruationstasse vs. Tampon

Einmal im Monat ist es soweit: auf die Periode ist Verlass! Aber was genau verwendet Frau jeden Monat aufs Neue? Tampons, Binden und Slipeinlagen sind Hygieneartikel, die in den meisten Fällen aus Baumwolle, Viskose oder einem Gemisch dieser Stoffe bestehen. Eine synthetische Schicht erleichtert das Einführen und Entfernen des Tampons.

Tampons – Pestizide, Chemie und Bakterien

So weit so gut. Problematisch ist die Tatsache, dass beim konventionellen Anbau von Baumwolle Pestizide und Insektizide eingesetzt wird. Das ist hier nicht anders, als bei der Herstellung von Kleidung. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, Kleidung aus Bio-Baumwolle zu kaufen, um den Kontakt mit schädlichen Mitteln gering zu halten. Aber was ist mit den Hygieneartikeln?

Ein weiterer Punkt ist, dass Baumwolle von Natur aus keine strahlend weiße Farbe hat. Da die Produkte auch für das Auge der Kundinnen einladend und rein wirken soll, wird die Baumwolle, die für Tampons, Binden und Slipeinlagen verwendet wird, chemisch gebleicht.

Tampons sollten außerdem niemals länger als 8 Stunden im Körper verbleiben, da sich die Bakterien dort ansammeln und rasant vermehren können. Neben der geballten Chemie-Behandlung kommen nun auch noch die Bakterien mit ins Spiel. Gerade bei Tamponeinsteigerinnen oder bei schwächeren Tagen besteht die Gefahr, dass beim Einführen des Tampons kleinere Verletzungen der Schleimhaut entstehen können. Das erleichtert den Bakterien den Weg zusätzlich in die Blutbahn.

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Tampons, Binden und Slipeinlagen | © Foto: diemenstruationstasse.de

Vielleicht hast du auch schonmal vom Toxischen Schocksyndrom (kurz TSS) gehört? Diese Infektionserkrankung, die durch das Bakterium Staphylococcus aureus oder in manchen Fällen durch Streptokokken ausgelöst wird, wird in manchen Berichten mit der Nutzung von Tampons in Verbindung gebracht. Daher wird sie auch umgangssprachlich als “Tamponkrankheit” bezeichnet. Diese Erkrankung äußert sich unter anderem durch Blutdruckabfall und Fieber. Das kann ein schweres Kreislauf- und Organversagen zur Folge haben. Laut Aussagen des Berufsverband für Frauenärzte ist diese Infektion allerdings äußerst selten.

Trockene Scheide und Blümchen-Duft

Auch bei der Nutzung von Binden und Slipeinlagen kann es zur Bakterien-Ansammlung kommen. Die feuchte und warme Umgebung bietet in Kombination mit der abdichtenden Baumwoll-Einlage perfekte Voraussetzungen für Scheidenpilz. Wer einmal mit Scheidenpilz zu tun hatte, weiß, wie unangenehm das ist und da möchte man gerne darauf verzichten. Manche Frauen haben durch die Reizung des Tampon-Bändchens am Scheideneingang ebenfalls das Problem, dass diese Schwachstelle zu Pilzinfektionen neigt.

Thema: Trockene Scheide. Viele Mädchen und Frauen kennen das unangenehme Gefühl der Scheidentrockenheit. Tampons nehmen nicht nur das Menstruationsblut auf, sondern saugen auch die wichtige Scheidenflüssigkeit auf, die die Scheide geschmeidig hält und für eine natürliche Reinigung sorgt. Das trocknet die Scheide aus. Die Schleimhaut wird gereizt, kann jucken und auch Bakterien finden hier eine Angriffsfläche.

Um parfümierten Einlagen sollte man auch besser einen großen Bogen machen. Chemische Beduftung im Schritt? Manche Frauen reagieren direkt allergisch auf die Chemie-Keule, andere merken erst nach längerer Benutzung unangenehme “Nebenwirkungen” wie z.B. Juckreiz, Wundsein oder Trockenheit. Bedenklich finde ich auch die Tatsache, dass Arbeiter, die bei der Produktion solcher Hygieneartikel beteiligt sind, regelmäßig ärztlich untersucht werden müssen, um mögliche gesundheitliche Schäden frühzeitig erkennen zu können.

Müll-Berge und laufende Kosten

Neben dem wichtigen gesundheitlichen Aspekt sprechen noch weitere Gründe gegen die Nutzung von Einmalhygieneartikel wie Tampons und Binden. Unfassbar, dass eine Frau in ihrem Leben rund 17.000 Hygieneartikel dieser Art kauft, benützt und entsorgt. Die Kosten und die Müllberge sind schon beachtlich.

Die Menstruationstasse – die Rettung?

Für Frauen, die bisher Tampons benutzt haben, dürfte eine Umstellung zu einer Menstruationstasse nicht schwer fallen. Die Tasse wird gefaltet und ähnlich wie ein Tampon in die Scheide eingeführt. Sie besteht – in den meisten Fällen – aus medizinischem Silikon und kann bedenkenlos bis zu 12 Stunden im Körper verbleiben. Nach spätestens 12 Stunden wird die Menstruationskappe entfernt, geleert und nach der Reinigung wieder eingeführt – fertig!

Das Tolle daran ist auch, dass so eine Tasse bis zu 10 Jahre – manche sogar noch länger – verwendet werden kann. Das bedeutet, dass du nur einmal die Kosten hast und für viele Jahre versorgt bist. Keine weiteren Kosten und kein Müll! Vor einer Austrocknung der Scheide brauchst du dir auch keine Sorgen machen, da der Menstruationsbecher das Blut lediglich vor Ort auffängt und – nicht wie ein Tampon – Flüssigkeit aufsaugt.

Die Handhabung ist zu Beginn etwas ungewohnt, aber kann von jeder Frau erlernt werden. Auch Frauen, die zuvor Binden benutzt haben, können nach ein wenig Übung gut mit der Tasse umgehen.

Wer sich an die kleinen Menocups noch nicht ganz herantraut, der hätte auch die Möglichkeit, sich für Bio-Tampons oder Bio-Binden zu entscheiden. Außerdem gibt als nachhaltige Variante waschbare Stoff-Binden oder Stoff-Slipeinlagen, die längerfristig Kosten sparen und die Umwelt schonen.

Welche Tasse passt zu dir?

Es gibt auf dem Markt eine riesige Menge an verschiedenen Menstruationscups. Unterschiedliche Hersteller, Modelle, Größen, Formen und Farben. Wie findest du nun die richtige Tasse für dich?

Für die Wahl der passenden Menstruationskappe sind folgende Faktoren entscheidend:

  • Alter
  • Jungfrau: ja/nein
  • Körperliche Statur
  • Stärke der Blutung
  • Vaginale Geburten: ja/nein
  • Position des Muttermundes während der Periode
  • Beschaffenheit der Beckenboden-Muskulatur

Um eine passende Menstruationstasse finden zu können, ist es von Vorteil, den eigenen Körper besser kennenzulernen.

Im Anschluss findest du alle Punkte genau erklärt und was das für die Wahl der passenden Menstruationstasse bedeutet:

Tassen-Größe: WELCHE Tasse ist für WEN geeignet?

Besonders junge und zierliche Frauen sollten keine Tasse mit einem zu großen Durchmesser wählen. Die meisten Hersteller bietet Menstruationstassen in unterschiedlichen Größen an. Gerade bei Frauen, deren Monatsblutung erst eingesetzt hat, sind kleinere Tassen mit einem geringen Durchmesser empfehlenswert. Achte aber auch hier darauf, dass die Menstruationstassen-Länge zur Position des Muttermundes während deiner Blutung passt (siehe unten: Position des Muttermundes während der Periode). Wenn die Tasse zu kurz ist, kann es eventuell zu Problemen beim Entfernen kommen, da sie sich dann schlecht greifen lässt. Aber selbst wenn das der Fall sein sollte: keine Panik! Es gibt auch wieder Tricks, wie du die Tasse herausbekommst! Aber besser ist es, gleich zu Beginn darauf zu achten, dass die Länge passend gewählt ist.

Auch Jungfrauen können Menstruationsbecher verwenden. Hier gilt es ebenso, eine Tasse mit einem kleineren Durchmesser zu wählen. Eine Tasse mit einem weichen Härtegrad wäre empfehlenswert. Wenn du eine Menstruationstasse benutzt, bevor du Geschlechtsverkehr hattest, kann es sein, dass dein Jungfernhäutchen dadurch beschädigt wird. Das kann aber ebenso durch einen Tampon geschehen. Wenn du sicher gehen möchtest, dass das Jungfernhäutchen unbeschädigt bleibt, dann solltest du besser keine Tampons oder Menstruationstassen wählen.

Kräftigere Frauen oder Frauen, die bereits vaginal entbunden haben, dürfen sich für eine Tasse mit größerem Durchmesser entscheiden. Gerade, wenn bereits mehrere vaginale Geburten stattgefunden haben, ist meist ein größerer Durchmesser gut geeignet.

Länge und Fassungsvermögen einer Tasse hängt von 2 Faktoren ab: Stärke der Blutung und Abstand zwischen Scheideneingang und Muttermund. Frauen mit einer stärkeren Blutung sind logischerweise mit einer Menstruationstasse mit größerem Volumen besser beraten. Tassen mit einem kleineren Fassungsvermögen sind bei einer starken Blutung zu schnell gefüllt und müssen entleert werden. Bei einer schwachen Blutung genügt auch ein Menstruationsbecher mit kleinem Volumen. Ein ganz guter Anhaltspunkt ist bisher verwendeten Tampons. Hattest du bisher mini, normale oder plus Tampons? Musstest du oft wechseln?

Tassen-Länge: So findest du die Position deines Muttermundes

Der unterste Teil der Gebärmutter wird Muttermund genannt. Er liegt zwischen 7 und 15 cm tief in der Vagina. Die Form erinnert an einen kleinen Donat – mit einem kleinen Loch in der Mitte. Wenn bereits Kinder geboren wurden, wird das Loch zu einem Schlitz.

Beschaffenheit und Position des Muttermundes verändert sich während des gesamten Fruchtbarkeitszyklus. Auch während der Monatsblutung gibt es Veränderungen.

Du kannst deinen Muttermund ganz einfach mit den Fingern ertasten. Vorher ist es jedoch wichtig, dass du deine Hände gründlich wäschst, damit keine Bakterien in deine Gebärmutter gelangen können. Wenn du lange Fingernägel haben solltest, wäre es auch ratsam, diese vorher zu schneiden, damit du dich nicht verletzen kannst.

Wenn nun die Hände gewaschen sind, setze dich bequem hin – z.B. auf den Badewannenrand oder auf die Bettkante – und schiebe deinen längsten Finger in die Scheide. Du kannst auch 2 Finger dafür nehmen, wenn du so besser tasten kannst. Je nachdem in welcher Zyklusphase du dich befindet, gleitet der Finger besser oder schlechter. Du kannst auch mit einem Gleitmittel auf Wasserbasis nachhelfen.

Gleite mit dem Finger vorsichtig so weit nach innen, bis du einen Widerstand spürst. Der Muttermund lässt sich leicht erkennen: Er fühlt sich an wie ein Donat, mit einer kleinen Vertiefung in der Mitte. Je nach Zyklusphase kann er weich sein – wie zum Beispiel Lippen – oder auch hart – wie eine Nasenspitze.

Um nun die richtige Größe für eine Menstruationstasse finden zu können, ist es wichtig, deinen Muttermund während der Periode zu ertasten. Am besten ist es, wenn du dir eine Monatsblutung Zeit dafür nimmst und jeden Tag tastest. Während der Blutung kann sich der Muttermund absenken und es ist gut zu wissen, wie viel Platz eine Tasse bei dir hat.

Wenn du also während deiner Periode den Muttermund tastest, dann misst du mit deinem Finger ab, wie lang die Tasse maximal sein darf. Der Abstand zwischen Scheideneingang und Muttermund ist dann der Platz, den eine Menstruationstasse hat.

Hinweis: Die meisten Menstruationstassen haben einen Stiel, den du selbst mit einer Schere kürzen kannst. Der Stiel ist also nur bedingt wichtig, wenn du die Länge für deine Tasse bestimmst.

Tassen-Weichheitsgrad: Beschaffenheit deiner Beckenboden-Muskulatur

Menstruationstassen gibt es in unterschiedlichen Weichheitsgraden. Manche Hersteller bieten ihre Tasse in einer bestimmten Härte an, andere wiederum haben Tassen mit verschiedenen Härtegraden zur Auswahl. Aber alles der Reihe nach:

Hierzu gibt es ein paar kleine Tricks, wie du prüfen kannst, wie gut deine Beckenboden-Muskulatur ausgeprägt ist. Wenn du einen deiner Finger in die Vagina eingeführt hast und deinen Beckenboden so anspannst, als würdest du einen Urinstrahl unterbrechen wollen, dann kannst du fühlen, wie stark der Druck ist, der deine Muskulatur auf deinen Finger ausübt. Wird dein Finger nur leicht gedrückt, spricht es für eine schwächer ausgeprägte Muskulatur. Kannst du ihn hingegen sehr gut umschließen und merkst einen ordentlichen Druck am Finger, dann ist das ein Anzeichen für eine gut ausgeprägte Beckenboden-Muskulatur.

Wenn du regelmäßig Sport machst, bei dem auch der Beckenboden beansprucht wird, hast du wahrscheinlich auch eher eine gute Muskulatur.

Ein weiteres Anzeichen für die Beschaffenheit ist, ob du deinen Urin lange zurückhalten kannst und ob du Urintröpfchen beim Hüpfen, Nießen oder Husten verlierst. Wenn das der Fall ist, dann spricht es für eine schwache Beckenboden-Muskulatur.

So und was heißt das nun für die Tassenauswahl?

Frauen mit einer schwach ausgeprägten Muskulatur im Beckenboden-Bereich sollten sich für eine weiche Menstruationstasse entscheiden. Auch mit einer mittleren Tassen-Stärke kannst du glücklich werden. Das Problem bei ganz weichen Tassen ist, dass sie schlecht im Körper aufploppen und viel Fingerspitzengefühl brauchen, bis sie richtig sitzen.

Wenn dein Beckenboden gut trainiert ist und du sportlich aktiv bist, dann ist eine härtere Tasse besser für dich geeignet. Eine zu weiche Tasse würde von deiner kräftigen Muskulatur zusammengedrückt werden, so kann es sein, dass sie entweder garnicht richtig aufploppt oder sie während dem Tragen gepresst wird und so Blut daran vorbeifließen kann. Auch jüngere Frauen oder Frauen, die ein schnelles Einsetzen schätzen, entscheiden sich gerne für härtere Tassen. Das Aufploppen funktioniert hier viel einfacher als bei weichen Tassen.

Hast du den Eindruck, dass du weder eine schwache noch eine starke Bebo-Muskulatur hast, dann wäre eine Menstruationstasse im mittleren Härtegrad empfehlenswert. Mit einer mittleren Tassen liegen viele Frauen richtig. Wenn du dir also noch unsicher sein solltest, kannst du zum Ausprobieren mit einem mittleren Weichheitsgrad nicht viel falsch machen.

Hinweis: Wenn du dir allgemein unsicher sein solltest, ob eine Menstruationstasse etwas für dich ist oder du vielleicht medizinische und/oder körperliche Besonderheiten aufweist, dann wäre es sinnvoll, wenn du deinen Gynäkologen vorab aufsuchst.

Vor dem Kauf unbedingt beachten!

Menstruationstasse kaufen – was beachten? | © Ruby Cup

Wenn du dich dafür entschieden hast, dir eine dieser kleinen Silikon-Tässchen zuzulegen, dann wäre es sinnvoll, dass du dir vorab ein paar Gedanken machst. Im vorherigen Punkt hast du ja bereits die Faktoren kennengelernt, die entscheidend sind, welche Art von Tasse du benötigst. Neben den persönlichen Kriterien wie z.B.: Weichheitsgrad, Beckenbodenbodenmuskulatur etc. wäre es wichtig, dass du darauf achtest, dass du eine qualitativ hochwertige Tasse wählst.

Material und Zertifizierungen

Achte darauf, dass die Menstruationstasse aus einem geeigneten und hochwertigen Material besteht: 100% medizinischem Silikon oder aus TPE (Thermoplastisches Elastomer). Wir würden dir auch dazu raten, auf Zertifizierungen und Transparenz bei den Herstellungsinformationen zu achten.

Es gibt zahlreiche Zertifizierungs-Möglichkeiten, die wir – nach Angaben des Herstellers – bei den jeweiligen Tassen aufgeführt haben.

Manche der Menstruationstassen sind von der amerikanischen FDA (Food and Drug Administration – die behördliche Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde der Vereinigten Staaten) geprüft und zugelassen. Diese Zulassung ist für den Verkauf in den USA notwendig.

Tassen, die in Australien verkauft werden, benötigen eine TGA Registrierung (TGA = Therapeutic Goods Administration – die Aufsichtsbehörde für therapeutische Güter – einschließlich Medizin, Medizinprodukte, Gentechnik und Blutprodukte in Australien).

Hauptsache günstig?

Ein weiterer Punkt wäre, dass du besser auf günstige Noname-Super-Schnäppchen verzichten solltest. Online werden massenhaft Menstruationskappen angeboten, die nichtmal ansatzweise der gewünschten Qualität entsprechen. Es gibt Tassen, die bei einem Preis von 2 oder 3 € liegen. Davon würden wir ganz klar abraten! Meist kommen diese aus fernen Ländern und bringen keinerlei Qualität mit. Oft bemerkt man direkt schon nach dem Auspacken der Ware einen unangenehmen, künstlichen Geruch. Wer schon einmal eine “vernünftige” Tasse in der Hand hatte, wird auch hier direkt einen Unterschied beim Anfassen der Tasse merken.

Es ist schwer einzuschätzen, welche Stoffe diese Billig-Tassen an den Körper abgeben und welche Spätfolgen das haben kann. Spare hier nicht am falschen Ende auf Kosten deiner Gesundheit. Im Normalfall kannst du eine hochwertige Tasse 10 Jahre und sogar länger haben. Die einmaligen Kosten für 20 – 30 € sind unserer Meinung nach absolut hinnehmbar.

Auch gibt es leider billige Kopien namhafter Menstruationstassen, die zu einem wesentlich günstigeren Preis zu bekommen sind, als das Original. Hier ist Vorsicht geboten. Die Tassen sehen dem Original oft zum Verwechseln ähnlich, haben aber mit der Qualität nicht viel zu tun. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kauft am besten beim Hersteller direkt oder bei einem vom Hersteller angegebenen Partner.

Erfahrungen von Tassenbesitzerinnen

Sehr hilfreich können auch die Meinungen von Frauen sein, die bereits Erfahrungen mit Menstruationstassen haben. Trau dich einfach und sprich das Thema im Freundeskreis an. Vielleicht ist die ein oder andere Freundin ja bereist Tassenbesitzerin und kann dir ein paar interessante Informationen und Tipps geben.

Unter Top Tassen kannst du die beliebtesten Tassen der Userinnen sehen, die hier ihre Meinung mit uns Frauen teilen. Dort kannst du Erfahrungen nachlesen und Bewertungen checken. Vielleicht interessierst du dich ja für eine bestimmte Menstruationstasse und möchtest wissen, was andere Frauen über sie denken? Gebe hierzu einfach den Namen der Tasse auf der Startseite ein oder schmökere im Menstruationstassen Verzeichnis.

Hygiene, Reinigung und Pflege

Hygiene ist das A und O. Da die Menstruationstassen aus medizinischem Silikon oder TPE bestehen, kannst du sie auch abkochen. Direkt wenn deine Tasse zu dir nach Hause kommt, würden wir dir empfehlen, sie bereits vor der ersten Benutzung in einem dafür ausrangierten Kochtopf abzukochen. Meist liegt die Kochzeit zwischen 3 und 10 Minuten – je nach Hersteller. Die genaue Kochzeit für deine Menstruationskappe kannst du der mitgelieferten Anleitung entnehmen.

Das Abkochen erfolgt dann das nächste mal nach der Periode oder auch Zwischendurch, wenn du den Eindruck hast, dass es notwendig ist.

Es wäre auch sinnvoll, den Aufbewahrungsbeutel in die Waschmaschine zu schicken, bevor dann die frisch abgekochte Tasse darin aufbewahrt wird. Die gereinigte Tasse soll ja schließlich auch in einem sauberen Beutel aufbewahrt werden können.

Utensilien zur kompletten Reinigung

  • Kochtopf
  • Löffel
  • Schneebesen
  • Küchenrolle
  • Küchenwecker/Uhr
  • optional: milde Seife
  • optional: Apfelessig
  • optional: Zahnzwischenraum-Bürstchen

So kochst du deine Tasse ab:

1. Nehme dir einen kleinen Kochtopf und fülle ihn soweit mit Wasser bis die Tasse komplett mit Wasser bedeckt ist. Um die Menstruationstasse unter Wasser halten zu können, kannst du sie in einen ausrangierten Schneebesen stecken.

2. Die Tasse wird nun abgekocht, bis die angegebene Kochzeit des Herstellers um ist – meist sind das zwischen 3 und 10 Minuten.

3. Hole nun die Menstruationskappe mithilfe eines Löffels aus dem Topf und lege sie zum Trocknen auf ein ausgebreitetes Küchenpapier. Am besten lässt du die Tasse an der Luft trocknen. Wenn du sie mit dem Tuch oder gar einem Handtuch abtrocknest, haften sich unzählige Fussel an die Tasse und das sollte nicht sein.

Wenn die Tasse dann trocken ist, kannst du sie in den Aufbewahrungsbeutel packen.

So reinigst du deine Tasse nach dem Entleeren:

Nachdem das Menstruationsblut in die Toilette entleert wurde, kannst du die Tasse unter fließendem Wasser am Waschbecken abspülen. Das Wasser sollte auch das Blut in den Luftlöchern erwischen, um diese auch frei zu bekommen. Gerade an diesen Stellen setzt sich gerne etwas Blut fest. Du kannst die Tasse dabei leicht auseinander ziehen und wieder loslassen, damit die Löcher “in Bewegung” sind – so geht es erfahrungsgemäß am einfachsten.

Wenn die Menstruationstasse danach wieder eingesetzt werden soll, kann das nach dem Händewaschen erfolgen. Manchen Frauen ist es lieber, die Tasse nochmals mit Seife zu waschen, bevor sie wieder eingesetzt wird. Das kannst du machen, wie es dir lieber ist. Wenn du eine Seife verwenden möchtest, dann nehme hierfür eine milde Variante, wie zum Beispiel eine milde Intimwaschlotion. Manche Menstruationstassen Hersteller bieten auch eigene Reinigungslotions für die Tassen an.

Soll die Tasse nach dem letzten Entleeren nach der Periode wieder im Aufbewahrungssäckchen verstaut werden, ist Abkochen vorher wieder angesagt.

Unterwegs reinigen – wie das?

Da die Menstruationskappe bis zu 12 Stunden im Körper verbleiben kann, lässt es sich meist ganz gut managen, dass die Tasse nicht irgendwo unterwegs entleert werden muss. Kommt aber dennoch mal der Fall, dass dies unterwegs notwendig ist und kein Waschbecken zur Verfügung steht, dann kannst du folgendermaßen vorgehen:

Nach dem Entfernen reicht es aus, wenn die Tasse mit Toilettenpapier ausgerieben wird. Vielleicht hast du sogar eine Wasserflasche dabei, mit der du sie kurz ausspülen kannst. Es reicht, wenn die Hände mit einem kleinen Desinfektionstüchlein gereinigt werden und dann kann die Tasse auch schon wieder eingesetzt werden. Manche Tassen-Hersteller bieten auch spezielle Feuchttücher zur Tassen-Reinigung für unterwegs an.

Manche Frauen haben auch eine kleine Tüte in der Handtasche, in der sie eine Wechsel-Tasse haben und die gebrauchte Tasse darin verschwinden lassen können. Für diesen Zweck gibt es auch sogenannte Wetbags.

Tipp:

Falls du bemerkst, dass in den Luftlöchern noch angetrocknetes Blut sein sollte, kannst du dies geschickt mit einem Zahnzwischenraum-Bürstchen herausbekommen.

Bei Verfärbungen gebe einfach einen Schuss Apfelessig mit in das kochende Wasser.

Lege die Tasse zum Trocknen niemals in die Sonne! Das kann das Material angreifen.

Menstruationstasse richtig einsetzen

Schritt 1: Hände und Tasse reinigen

Schritt 2: Tasse falten

Schritt 3: Das Einführen

Schritt 4: Prüfen

Aber alles der Reihe nach:

Vor dem Einsetzen

Bevor du die Menstruationstasse einsetzt, ist es wichtig, die Hände gründlich zu waschen. Danach spülst du die Tasse auch nochmal unter fließendem Wasser ab. Wenn es dir lieber ist, die Tasse direkt vor dem Einsetzen nochmal gründlicher zu reinigen, dann kannst du sie mit einer milden Seife (oder einem speziellen Reinigungsmittel für Menstruationstassen) nochmal waschen.

Wenn die Tasse nach der Reinigung noch etwas nass ist, lässt sie sich auch noch etwas leichter einführen.

Falttechnik

Nun wird die Tasse gefaltet. Es gibt unterschiedliche Methoden und Falttechniken – jede Frau findet mit der Zeit die für sie am besten passende Technik heraus. Die bekanntesten Varianten sind das “U”, die “Tulpe” oder auch Punch Down genannt und das “S”.

Beim “U” wird der Becher der Länge nach in der Mitte gefaltet, sodass der Rand von oben betrachtet ein “U” ergibt.

Bei der Variante “S” ist es ganz ähnlich. Hier wird der Becher ähnlich wie eine Ziehharmonika gefaltet. Der Länge nach wird sie 2x gefaltet, sodass der Rand von oben betrachtet ein “S” ergibt.

Nun kommt der Favorit vieler Frauen: die “Tulpe” oder Punch Down. Hierzu wird die Tasse wieder senkrecht gehalten und ein Finger auf den Rand gelegt. Jetzt drückt man diesen Rand nach innen in den Becher und hält die Postion von außen mit der anderen Hand fest. Es entsteht eine Art Schnabel oder für die Romantischen unter uns: eine Tulpe.

Vergleich Tampon und Tasse mit Falttechnik Tulpe oder auch Punch Down | © Ruby Cup

Menstruationstasse richtig einsetzen

Wenn man zum ersten mal in seinem Leben eine Menstruationskappe benutzt, dann ist das etwas gewöhnungsbedürftig. Prinzipiell gleitet die Tasse durch das Silikon recht gut. Durch die Flexibilität passt sie sich auch dem Körper gut an, sodass es nicht unangenehm wird oder gar Schmerzen verursacht.

Zu Beginn ist es eine kleine Umstellung, aber mit einwenig Übung hat man den Dreh schnell raus!

Viele Frauen führen sie Tasse gerne in der Hocke ein, andere mögen es lieber, wenn ein Bein etwas erhöht ist. Jede Frau entwickelt auch hier ihre eigene Technik.

Wenn die Menstruationstasse nun gefaltet ist, entspanne dich und führe sie vorsichtig und mit Gefühl ein. Du wirst schnell herausfinden, wie sie gut sitzt und wie weit du sie einführen musst. Es gibt hier keine klare Regel, wie weit sie eingeführt werden muss. Manche Frauen finden es angenehmer, wenn sie direkt vor dem Muttermund sitzt, andere mögen die Tasse weiter vorne besser leiden. Falls du den Eindruck hast, dass sie nicht gut genug gleitet, dann kannst du ein Gleitmittel auf Wasserbasis zur Hilfe nehmen.

Tipps:

Wasserlösliches Gleitgel oder Wasser erleichtert das Einführen.

Spülst du den Cup vor dem Einführen mit eiskaltem Wasser ab, ploppt er im Körper meist besser auf.

Richtiger Sitz

Nachdem sich die Menocup in deinem Körper befindet, ist es sinnvoll, zu prüfen, ob sie richtig an Ort und Stelle sitzt und sich auch vollständig entfaltet hat. Wenn dies nicht der Fall ist, kann es sein, dass sie das Blut nicht komplett aufsammeln kann und so etwas daran vorbeifließt.

Zum Prüfen greife mit 2 Fingern nach dem eingeführten Becher und versuche ihn um 360 Grad zu drehen. Wenn die Tasse zu dem Zeitpunkt noch nicht aufgeploppt ist, wird sie das normalerweise jetzt tun. Falls sie da schon richtig sitzt, lässt sie sich nicht mehr drehen.

Du hast auch die Möglichkeit mit einem Finger einmal an der Scheidenwand entlang um die Tasse zu fahren, um zu spüren, ob sie ihre richtige Position eingenommen hat.

Wenn alles geklappt hat, entsteht eine Art Vakuum, das die Tasse – zusammen mit der Beckenbodenmuskulatur – am Ort des Geschehens hält. Das Tässchen sitzt im Normalfall so in der Vagina, dass du sie nicht oder kaum spürst. Du kannst Sport machen, Schwimmen gehen, … sie macht alles mit.

Menstruationstasse wie tief einführen?

Es gibt auch keine genaue “Vorschrift” wie tief die Menstruationstasse eingeführt werden soll. Manche Frauen tragen ihren Cup gerne nahe am Muttermund, andere finden es angenehmer, wenn er etwas weiter unten sitzt. Probiere einfach aus, wie es für dich am besten ist.

 

Menstruationstasse herausnehmen

Das Entfernen des Silikon-Tässchens ist denkbar einfach. Nachdem die Hände gewaschen wurden, kann Frau mit 2 Fingern nach der Tasse greifen. Am unteren Teil wird der Becher zusammengedrückt, sodass sich das Vakuum lösen kann. Falls die Tasse nicht sofort zu greifen ist – keine Panik! Wenn die Tasse etwas weiter nach “oben” gerutscht ist, kannst du einfach durch leichtes Pressen den Becher ein gutes Stück nach unten befördern. So lässt er sich gut greifen. Der Griff (meist ein Stiel) dient hier zur Orientierung.

Manche Frauen bevorzugen es, die Menstruationstasse in schaukelnden Bewegungen nach unten zu ziehen, andere ziehen den Becher einfach gerade nach unten.

Nach dem Entleeren und Reinigung (siehe oben) kann sie wieder eingesetzt werden bzw. nach der Periode – nach dem Abkochen (siehe oben) – im Aufbewahrungsbeutel verpackt werden.

Vor- und Nachteile

Daumen hoch

Kein Austrocknen der Scheide mehr: Die Tasse sammelt das Menstruationsblut auf, anstatt es aufzusaugen wie Tampons. Die Schleimhäute trocknen so nicht aus.

Die Menstruationstasse kann bis zu 12 Stunden im Körper verbleiben, der Tampon sollte hingegen spätestens nach 6-8 Stunden gewechselt werden.

Ein hochwertiger Menstruationsbecher, der zu 100% aus medizinischem Silikon besteht – das zur Herstellung von medizinischen Geräten und Produkten zugelassen ist – enthält keine allergieauslösende Stoffe.

Da die kleinen Tassen aus medizinischem Silikon bestehen, können sie abgekocht und desinfiziert werden – hygienisch und sauber.

Kostenersparnis, kein Müll und Langlebigkeit: Du bezahlst nur die Menstruationstasse und hast danach ca. 10 Jahre einen sicheren monatlichen Begleiter. Es fallen keine weiteren Kosten an und Müll entsteht auch nicht. Eine nachhaltige Lösung für bewusste Frauen!

Mit der Verwendung einer Tasse, lernt Frau den eigenen Körper besser kennen und bekommt ein ganz neues Körpergefühl.

Daumen runter oder: was gibt es zu beachten?

Die Hygiene muss berücksichtigt werden, um sich keiner unnötigen gesundheitlichen Gefahr auszusetzen.

Jede Frau ist anders, daher passt auch nicht jede Tasse zu jeder Frau. Im Normalfall passt sich der flexible Becher sehr gut an den Körper an. Allerdings ist das keine Garantie, dass der Becher auch tatsächlich für jede Dame geeignet ist. Es gibt unterschiedliche Größen, Weichheitsgrade und Formen – die richtige Tasse will erst einmal gefunden werden.

Sehen, Riechen und Anfassen: Diese Art der Monatshygiene ist prinzipiell für jede Frau geeignet, die keine Probleme damit hat, ihr eigenes Blut zu sehen und sich anzufassen. Beim Einsetzen und Entfernen muss man “zugreifen” können und sollte keine Scham vor dem eigenen Körper haben.

Vorteile:
  • Kein Austrocknen der Scheide
  • Nur alle 12 Stunden entleeren
  • Keine allergieauslösende Stoffe
  • Hygienisch bei richtiger Anwendung
  • Geld sparen
  • Kein Müll
  • Ca. 10 Jahre verwendbar
  • Körper besser kennenlernen

Nachteile bzw. zu beachten:
  • Hygienische Handhabung notwendig
  • Nicht jede Tasse passt zu jeder Frau
  • Sehen und Anfassen können

Bildquellen: © Ruby Cup

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